KURZER RÜCKBLICK
Seit der Gründung unserer Ortsgruppe 1984 (Damals DBV Steinach u.U.) NABU Mittleres Kinzigtal e.V. war unser Ziel den Weißstorch im Mittleren Kinzigtal wieder anzusiedeln.
Mit ca. einem halben Dutzend Feuchtbiotopen in den folgenden Jahren fing alles an.
Es folgten artenreiche weitere Biotopkaraktere um eine Vielzahl an Lebensräumen für alle Arten von Tieren und Pflanzen zu schaffen.
Dafür erhielt unsere NABU-Gruppe den Umweltschutzpreis des Jahres 2000 des Ortenaukreises.
Es hat 2o Jahre gedauert bis die ersten Störche wieder ins Kinzigtal kamen.
Im Jahr 2022 war wieder eine stabile Population durchs ganze Kinzigtal vorzufinden.
Pro Nest sind im Durchschnitt 2 Jungstörche großgeworden.
Zwei Kolonien haben sich gebildet, eine mit 5 Nestern in Hausach und eine mit 9 Nestern in Zell a.H.
Seit einigen Jahren haben wir durch die Klimaerwärmung große Probleme.
Schon wärend der Entwicklungsphase der Amphibien trocknen immer mehr Teiche, Tümpel und Gräben aus. In manchen Jahren gibt es keinen Nachwuchs und damit auch keine gesicherte Ernährungsgrundlage für die Störche. Nur gut dass der Storch ein Opprtunist ist und das frisst was er gerade bekommen kann - so sind seine Chancen die Jungen aufzuziehen besser.
Schauen wir mal wie es weitergeht.
WAS IHR WISSEN SOLLTET
Ich werde ca. 80 bis 100 cm Groß und erreiche eine Flügelspannweite von 200 bis 220 cm.
Somit bin ich ein doch recht imposanter Anblick.
Bis auf die Schwarzen Schwungfedern bin ich weiß, habe einen rötlichen Schnabel und
Beine - also man kann mich nicht verwechseln.
Man nennt mich auch Klapperstorch, denn ich klappere wenn ich meine Gattin gegrüße und bei der Balz. Mein Nachwuchs übt das auch schon sehr früh bei der Begrüßung. Allerdings klappere ich auch energisch wenn mir andere zu nahe kommen.
Ich bin ein Kulturfolger und fühle mich wohl in der Nähe zu euch Menschen.
In den letzten Jahrzehnten habt ihr mir und meiner Art auch sehr geholfen damit wir uns wieder vermehren konnten. In den 1950 ern bis in die 1980 er hatten wir unseren Tiefstpunkt erreicht. Was passiert ist ? Ihr habt eure Fehler erkannt und unsere Lebensgrundlagen immer mehr verbessert. Da wir uns gegenseitig mögen haben wir eine
recht gute Zukunft miteinander wenn wir aufmerksam unsere Umwelt im Auge behalten.
Wie ihr auf dem Bild unten sehen könnt ist die Zeit der Heuernte auch für uns Störche eine willkommende Gelegenheit unseren Speiseplan zu decken. Wir fressen gerne Kleintiere wie Regenwürmer, Insekten, Mäuse, Ratten, Froschlurche, Fische, Eidechsen, Schlangen aber auch Aas.
Ich bin ein Schreitvogel und laufe majestätisch am liebsten durch Nasswiesen und flache Sümpfe in Flussauen und Grünlandniederungen.
Ich niste auch auf Bäumen, Felsvorsprüngen, Gebäuden und Strommasten.
Hat man für mich früher extra Storchennester erstellt so baue ich inzwischen ganz selbstverständlich auch mal an ungewöhnlichen Orten. Habe ich mir erst mal in den Kopf gesetzt ein Nest zu errichten sieht man wie kreativ und geduldig ich bin.
Meine Art brütet in Europa von Spanien bis Russland, in Vorderasien von der Türkei bis in den Kaukasus sowie in Nordafrika. Ich kann ein Alter von 35 Jahren erreichen, meine Jungen werden etwa mit 4 Jahren geschlechtsreif. Wenn ich aus dem Winterquartier komme richte ich das Nest her und wenn meine Partnerin kommt ist alles fertg für die Brutzeit die zwischen Anfang April bis Anfang August dauern kann, je nachdem wann wir ankommen. Die Eier sind etwa doppelt so groß wie die von Hühnern und
meine Futtergründe sollten nicht weiter wie 3 bis 5 Km weit entfernt sein.
Die Brut dauert 30 bis 32 Tage und die Nestlingszeit noch einmal 58 bis 64 Tage.
Ob unser Nachwuchs groß wird und alle unsere Jungen ausfliegen können hängt vom Wetter und von genug Nahrung ab.
Unsere Jungstörcche ziehen ohne uns Eltern schon früher in ihr Winterquartier, dann folgt meine Frau und später fliege ich auch davon - also alle getrennt voneinander.
Die Störche von unsere Gegend sind meist Westzieher und fliegen über Frankreich Richtung Afrika. Da die Winter nicht mehr so kalt sind überwintern auch viele in Frankreich oder Spanien, So ist der Haslacher Storch bei milder Südströmung schon wieder am 31.12.2022 zurückgekommen und hat zum ersten mal Silvester bei uns verbracht.
Einige bleiben über den Winter auch ganz da, sie sind aber meist von menschlicher Hilfe abhängig.
Aber das wollen wir nicht, denn wir sind Wildvögel und sollten es auch bleiben.